Sonntag, 31. August 2008

Bihar

Bi-wer? So müssen wohl die Gedanken der westlichen Nachrichtenredakteure gewesen sein, als sie sich dafür entschieden, über den Tropensturm Gustav im Süden der USA schon vor einer möglichen Katastrophe zu berichten, aber über die tatsächliche Flutkatastrophe in Bihar kein Wort zu verlieren: Über drei Millionen Menschen sind in Bihar im Moment auf der Flucht, nachdem ein Damm des Kosi Flusses, ein Nebenfluß des Ganges, gebrochen ist und große Teile des Landes überflutet hat.

Bihar ist der ärmste Bundesstaat Indiens, und mit 82 Millionen Einwohnern ungefähr genau so groß wie Deutschland. Allerdings drängeln sich diese Menschen auf einer Fläche, die nur unwesentlich größer ist als die kombinierte Fläche von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Wirtschaftskraft von Bihar entspricht aber nicht einmal der Halben des Saarlandes - und das dürfte auch das fehlende Interesse der Medien erklären.

Hier geht es zum Videobericht der Mutter aller Nachrichten, der BBC. 

Samstag, 30. August 2008

Blutzger?

Wo kann man in Delhi eigentlich Nachschlüssel anfertigen lassen? Zum Beispiel hier:
Der Schlosser teilt sich seine "Werkstatt" mit einem Blumenhändler-cum-Metzgerladen - einem Blutzger!

Freitag, 15. August 2008

Never get lost again

Angst vor einem Besuch in Indien, Angst sich zu verlaufen? Alles kein Problem mehr, Dank der Hilfe eines Herstellers für nicht ortsgebundene Telefone, besser bekannt als "Handies":


Heimweg

Donnerstag hat es mal wieder geregnet, nicht gerade in Dortmunder Mengen, aber doch deutlich mehr als die Kanalisation verträgt. Normalerweise brauche ich 20-30 Minuten für den Heimweg, am Donnerstag sah es nach einer Stunde im Auto so aus:
Und nach zwei Stunden so:
Aber warum beklage ich mich, immerhin konnte ich im trockenen Auto sitzen:

Montag, 11. August 2008

Donnerstag, 7. August 2008

Highway to Hell

Mein Weg zur Arbeit, der enn-ejtsch-ejt NH8. 25km Autobahn verbinden seit Januar zur Freude Aller Gurgaon mit Delhi. Wirklich aller Menschen? Zumindest 200 Menschen und ihre Angehörigen werden sich nicht wirklich darüber freuen: So viele Menschen kamen in den ersten sechs Monaten hier ums Leben. Jeden Tag ein Toter. Zu den Unfallursachen gehören liegengebliebene LKWs (ein Achsbruch ist nicht ungewöhnlich für die völlig überladenen LKW), Unkenntnis von Begriffen wie "Mindestabstand" oder "Fahrspur":


Fußgänger:


und natürlich Kühe - allerdings nur wenn ich keine Kamera dabei habe.

Gestern? Morgen? Egal!

Die Sprache, der Schlüssel zum Herzen der Völker. Zumindest spiegelt die Sprache wider, was den Menschen wichtig ist, zum Beispiel die Familie: so gibt es für indische Großeltern gleich vier Wörter: Mama-Oma, Mama-Opa, Papa-Oma und Papa-Opa: Nanee, Nana, Dadee und Dada. Übrigens wollen indische Kinder lieber zu Nannee und Nana als zu Dadee und Dada.

Wörter für Zeit hingegen spielen eine eher untergeordnete Rolle: 
"gestern": kal
"morgen": kal

Was so manches interkulturelles Mißverständnis erklärt: "Ich habe das gestern gemacht" heißt so viel wie: "Habe ich noch nicht gemacht, vielleicht morgen"