Sonntag, 23. November 2008

Danach...

Die letzten Tage waren eine wahre Achterbahnfahrt der Ereignisse und Emotionen: Sobald die Presse mitbekommen hatte, daß Sorab für eine angesehene "MNC" (Multinational Company) gearbeitet hatte, stürzte sie sich auf den Fall. Übertragungswagen der Privatsender tauchten vor dem Krankenhaus und unserem Büro auf, die Tageszeitungen brachten es auf der Titelseite: "Wer ist schuld an Sorabs Tod?" lautete der Tenor.
 
Von der Presse gedrängt, nahm die Polizei die Ermittlungen auf. Unsere Mitarbeiter sahen sich plötzlich mit der Möglichkeit einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung konfrontiert - nur weil sie Kuchen bestellt hatten. Die indische Justiz ist zwar weitgehend frei und unabhängig, ein Verfahren kann sich aber über Jahre hinziehen und der Ausgang ist vollkommen offen. 

Am Samstag kam die Polizei und unterhielt sich mit einigen unserer Mitarbeiter, offensichtlich handelte es sich für die Polizei nur um eine Pflichtübung und die Gespräche verliefen entspannt - was bei der indischen Polizei nicht immer der Fall ist. Möglicherweise hatte die Anwesenheit der Firmenanwälte eine beruhigende Wirkung auf die Gemüter.

Später besuchten wir die Eltern und gedachten Sorab gemeinsam in Stille.

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