Der erste Eindruck: Das wird laut! Eine mobile Diskothek ersetzt die früher übliche Kapelle, die Stromversorgung kommt vom mobilen Stromaggregat.
Der zweite Eindruck: Das wird bunt! Die Damen sind in Saris gehüllt, der Bräutigam sitzt auf einem geschmückten Schimmel (Hat da jemand Prinz Karneval gerufen?)
Der dritte Eindruck: Das ist laut und bunt! Die Verwandschaft des Bräutigams begleitet ihn auf dem Weg vom Tempel zur eigentlichen Hochzeit. Auf die Frage ob das denn nicht gefährlich sei, mit dem Pferd im indischen Straßenverkehr zu reiten, ist die Antwort nur: Wieso, wir tanzen doch drumherum. Na denn.
Wir durften bei der Zeremonie mit dabei sein, sozusagen als Ehrengäste. Das Ganze ist irgendwie - lebhaft: es wird palavert, telefoniert, gelacht. Die Braut, zunächst in einem weißen Sari gekleidet, wird nach der ersten Zeremonie umgezogen und nimmt dann gemeinsam mit dem Bräutigam die Glückwünsche entgegen.
Die Hochzeit fand übrigens, wie in Indien üblich, im engsten Familien- und Freundeskreis statt: 1000 Gäste fanden sich auf dem fußballfeldgroßen Festgelände ein. Die Damen trugen ihre besten Saris, bunte Bangles klapperten an den Armen, Fußkettchen klingelten bei jedem Schritt und es wurde Alles gezeigt was die heimische Schmuckschatulle hergab - und das war nicht wenig. Bei den Herren gab es hingegen einige Stilbrüche: Strickjacken sind ja so bequem...
Was mich aber am meisten überrascht hat, war die Freundlichkeit und Offenheit mit der ich als vollkommen Fremder empfangen wurde. Der Vater war voller Stolz über den Besuch aus der Ferne, die Onkels des Bräutigams kamen reihenweise zu mir und bedankten sich für meinen Besuch. Ob ein Besucher aus Indien in Deutschland wohl genauso empfangen würde?
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