Mittwoch, 26. März 2008

Das Fest der Farben

Holi markiert in Indien den Beginn des Frühlings. Dazu schickt man sich SMS wie "May god paint the canvas of your life with the most vibrant colurs & shower peace, love & joy at every step on you & your loved ones" oder "A touch of green I send to you, a drop of blue to coll the Hue, a tinge of red for warmth & Zest for a colourful Holi". Bei der traditionellen Variante von Holi malt man sich gegenseitig ein paar kleine bunte Farbkleckse ins Gesicht, bei der moderneren Variante färbt man Gesicht und Kleidung vollständig ein, bewirft sich mit Farbpulver, oder beschießt sich gegenseitig mit großvolumigen Farbwasserpistolen - oder direkt mit dem Eimer:




Pünktlich zum Frühling werfen die Bäume hier gerade ihre alten (=staubigen) Blätter ab und wechseln sie gegen Neue (= saubere) aus, was der Stadt einen bisher unbekannten Grünton verleiht.

Ach ja, ich bin übrigens eingezogen. Die Einrichtung ist funktional und verzichtet auf jegliche Schnörkel. Kritiker würden die Wohnung als "leer" bezeichnen, was nicht ganz falsch ist: bisher befinden sich erst Betten und zwei Gartenstühle hier, der Rest kommt in den nächsten Tagen - hoffentlich.
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Dienstag, 25. März 2008

Ich bin Inder!

Zumindest bin ich jetzt formell registriert :-) Der Ausflug aus dem westlich geprägten corporate environment in die indische Bürokratie zeigt einmal mehr die unglaublichen Unterschiede innerhalb eines Landes und weniger Kilometer. Während in unserem Büro auf jedem Schreibtisch ein Laptop steht, versperren hier Papierberge die Sicht, die "Schreibtischstühle" würden zum sofortigen Herztod eines Mitarbeiters der Berufsgenossenschaft führen, geöffnete Fenster statt Klimaanlage sorgen auch bei über 30Grad für die Belüftung.

Die eigentliche Registrierung lief überraschend einfach ab, der Chef des "security office" blättert durch die Unterlagen, aber eigentlich sucht er nur nach dem Gehalt im Vertrag… Danach darf einer seiner Schergen die eigentliche Arbeit durchführen und trägt meine Daten in ein grünes Buch ein.

Aber schaut selbst (mit versteckter Kamera)

Montag, 24. März 2008

Globalisierung (2)

Wer sich Sorgen macht über den Vormarsch von Billigprodukten aus dem Fernen Osten auf dem deutschen Markt - seid beruhigt: die deutsche Industrie ist hervorragend positioniert und differenziert sich mit qualitativ hochwertigen und technologisch anspruchsvollen Produkten auf dem indischen Markt. Hier der Beweis:


Deutsche Sauberkeit als Exportschlager, wer hätte das gedacht?

Ob die Welt aber auf diese deutschen Produkte gewartet hat überlasse ich Euch...

Freitag, 21. März 2008

Wohnst Du noch oder lebst Du schon?

Möbel selber nach Hause transportieren, mit winzigen Sechskantschlüsseln zusammenschrauben und sich über das fehlende Teil Nummer 16 mit den drei Löchern ärgern? Was für eine abstruse Idee, wer würde so etwas tun? Arbeitskräfte kosten hier fast nichts, also warum selber arbeiten? Indien wäre eine echte Herausforderung für Ikea...

Diese Woche war ich auf Möbelsuche mit meinen Vermietern. Statt zu Ikea geht man zum lokalen Möbelhändler des Vertrauens, räkelt sich probehalber auf ein paar Sofas und wählt dann Farbe und Bezüge aus. Der Unterschied zu Ikea ist, daß Alles auf Bestellung hergestellt wird, und zwar innerhalb von 10 Tagen, und in jeder Kombination. Eigene Entwürfe sind auch möglich. Die deutsche Möbelindustrie könnte hier noch lernen. Überraschend war auch wie schnell man sich entscheiden kann, wenn man nur für zwei Jahre plant. Mehrmonatige Entscheidungsprozesse über runde oder eckige Kanten schrumpfen auf Minuten.

Mein Gepäck ist inzwischen übrigens schon in der Wohnung, für morgen plane ich den Umzug.

Wahrscheinlich handelt mein nächster Eintrag von unzuverlässigen Hilfskräften, die die Hälfte der der Möbelstücke vergessen haben, beim Zusammenbau andere Möbel beschädigen und außer "No problem, Sir" kein Wort Englisch sprechen ;-)

Dienstag, 18. März 2008

Schlüsselerlebnis

Da ist er, mein neuer Wohnungsschlüssel:

Mein Hab und Gut ist schon durch den Zoll und wartet nur noch auf die Zustellung, die Gästezimmer sind schon eingerichtet und morgen wird noch das Geschirr gekauft.

Karfreitag verbringe ich aber noch am Hotelpool - bei 34 Grad...
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Mittwoch, 12. März 2008

Schokoriegel oder längste Praline?

Düsseldorf: Gleich kommt das Taxi zum Flughafen, eigentlich nichts Besonderes. Wenn, ja wenn der Rückflug nicht für „irgendwann“ gebucht wäre…
Irgendwie fühlt sich das Ganze für mich immer noch wie eine etwas längere Dienstreise an, und nicht wie ein Umzug. Nun mal ehrlich, sieht so ein Umzug aus? Doch eher wie Handgepäck, oder? Selbst als Student brauchte ich mehr Platz im LKW, aber diesmal kommen keine Möbel mit.



Aber dann waren da tränenfeuchte Augen, herzliche Umarmungen und länger-als-üblich Händeschütteln von Euch - wißt Ihr was, was ich nicht weiß? Auf jeden Fall vielen Dank für die vielen guten Wünsche, und ich komme auch wieder zurück, versprochen!

Für die einen ist es ein Umzug, für mich einfach die längste Dienstreise.

P.S.: die Gästezimmer werden gerade eingerichtet, Buchungen werden ab sofort angenommen!
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Montag, 3. März 2008

Globalisierung

Es gibt nur noch wenige Dinge, die mich wirklich erstaunen - dazu gehört allerdings die Getränkeauswahl in einem indischen Supermarkt:


Bionade! Vor nicht allzu langer Zeit nur in wenigen ausgewählten deutschen Getränkemärkten erhältlich, jetzt sogar in Indien im Supermarkt!
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Samstag, 1. März 2008

Mein neuer Firmenwagen!

Leider ist der Tata Nano erst Ende des Jahres verfügbar...

Und hier ist er, Expats Liebling:



Ein Toyota Innova, serienmäßig mit CD Player und sieben Sitzen ausgestattet (besonders wichtig für Singles, da bleiben noch fünf Sitze für Bollywood-Schönheiten ;-). Bei der Farbe konnte ich zwischen weiß, weiß oder weiß wählen. Und natürlich: Mahesh, mein Fahrer. Fahrer? Richtig gelesen, die Firma will uns teure Expats nicht bei einem Verkehrsunfall verlieren und spendiert einen Fahrer. Nachdem ich den indischen Verkehr schon ein paar Wochen studiert habe, stimme ich der Regelung uneingeschränkt zu.

Bei Maheshs Englischkenntnissen gibt es noch Verbesserungspotential: Als ich ihn fragte, ob er in Gurgaon lebt, sagte er "Ja". Wenige Minuten später antwortete er auf die Frage nach seinem Wohnort mit "Delhi". Mal sehen, ob ich ihm doch noch ein paar Informationen entlocken kann - immerhin fährt er besser Auto als er Englisch spricht.
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